Michelle (24 Jahre alt) hat vor einigen Jahren Erfahrungen mit der unfreiwilligen Einnahme von K.o.-Tropfen gemacht. Im Interview spricht Michelle mit uns über ihre Erfahrungen und möchte auf die Thematik aufmerksam machen.
SYD: Liebe Michelle, wir freuen uns, dass du dieses Interview mit uns führst. In welchem Jahr kam es zu dem Vorfall?
Michelle: Das war 2016. Wow, schon echt lange her!
SYD: Oh das stimmt, etwa 5 Jahre. Kannst du dich denn noch erinnern, in welchem Kontext es zu dem Vorfall kam?
Michelle: Definitiv. Ich war 18 Jahre alt und es war in der Anfangszeit meines Studiums. Nachdem ich circa einen Monat studiert habe, wurde ich auf eine Ersti-Halloween-Party eingeladen. Dort hat sich der Vorfall dann ereignet.
SYD: Das klingt nach keinem spaßigen Start fürs Studium … Wir fragen uns natürlich, welche Anzeichen hast du gespürt?
Michelle: Ich habe es erst auf dem Heimweg gemerkt bzw. dann hat es mich umgehauen! Ich habe am nächsten Tag nachgelesen wie sich K.o.-Tropfen äußern. Ich war unglaublich aufgedreht und habe mich gefühlt als wäre ich heftig betrunken gewesen, obwohl ich eigentlich nicht so viel getrunken hatte. Habe mich auch übergeben müssen und an der Bahnhaltestelle habe ich dann gemerkt wie wackelig meine Beine waren. Da habe ich nur noch zu meiner Freundin gesagt: “Ich glaube hier stimmt etwas nicht“ und dann war ich komplett ausgeknockt!
SYD: Das klingt schlimm! Du warst mit einer Freundin unterwegs, konnte sie dir helfen?
Michelle: Genau. Ich war mit einer Freundin und ihrem damaligen Freund auf der Party, die beiden haben mich dann heim gebracht. Mit meinem ehemaligen Freund zusammen, mussten die drei mich ins Bett tragen. Ich erinnere mich kein bisschen, aber ich war wohl scheinbar wirklich wie ein „lebloser Sack“.
SYD: Heftig!
Michelle: Ja das war wohl wirklich krass. Bin irgendwie auch froh, davon nichts mitbekommen zu haben – die drei meinten, dass das alles echt angsteinflößend war.
SYD: Wir können nur erahnen wie es gewesen sein muss. Das sollte keiner erleben müssen! Gab es denn noch andere, denen es so ging auf der Party?
Michelle: Ja, am nächsten Tag habe ich erfahren, dass dort noch zwei andere Mädchen auf dieser Party waren, die ebenfalls welche abgekommen haben. Die lagen wohl irgendwann auf der Party nur noch rum und waren nicht ansprechbar. Ich habe tatsächlich auch vorab ein paar Gerüchte gehört über die Partys. Allerdings habe ich nicht gedacht, dass es wirklich dazu kommen würde.
SYD: Ohje! Hoffentlich haben die anderen Mädchen auch Hilfe erhalten! Apropos Hilfe … Hatten deine Freunde denn die Überlegung den Notarzt zu rufen?
Michelle: Ne tatsächlich nicht. Die dachten, ich wär einfach extrem betrunken gewesen und es hat keiner daran gedacht, dass es K.o.-Tropfen hätten sein können.
SYD: Verständlich … Ist ja auch keine einfache Situation. Wie hast du dich denn am nächsten Tag gefühlt?
Michelle: Total verwirrt. Ich hatte einen kompletten Filmriss, war super schwer von Begriff und konnte keinen klaren Gedanken fassen. Ich war super vergesslich und stand richtig neben mir!
SYD: Das klingt nach massiven Nachwirkungen. Wir sind froh, dass du am Ende sicher Zuhause angekommen bist. Wir danken dir für das Interview, deinen offenen Umgang mit deinen Erfahrungen und wünschen dir alles Gute für die Zukunft!