Erinnerungsstörungen, ein unerklärlicher Filmriss, starke Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen und Schwindel? 
Du hast den Verdacht, dass dir, deinem oder deiner Freundin K.o.-Tropfen verabreicht wurden? Das kannst du tun: 

Es ist wichtig, schnell zu handeln! Die Substanzen von K.o.-Tropfen sind nicht allzu lange nachweisbar, nur bis zu 12 Stunden. Anhand von Blut- oder Urinproben kann dies festgestellt werden. Der Wirkstoff wird jedoch im Blut wesentlich schneller abgebaut, weswegen sich eine Urinprobe deutlich besser für den Nachweis eignet.

Wenn die Möglichkeit einer Probeentnahme nicht sofort besteht, kannst du dies auch Zuhause machen (in einem sauberen Behälter bis zu 3 Tage im Kühlschrank aufbewahren). Auch eine Haarprobe kann bereits hilfreich sein! Wird bei der Polizei eine Anzeige erstattet, werden die Kosten für diese Proben übernommen. 

 

Wo Proben entnommen werden können: 
  • Über eine Anzeige bei der Polizei wird eine professionelle Beweissicherung angeordnet, z.B.:
    • Im Institut für Rechtsmedizin der Uniklinik Köln (Melatengürtel 60/62, 50823 Köln). Hier werden die Kosten jedoch nur übernommen, wenn eine Anzeige bei der Polizei aufgegeben wurde. 
    • In der Notaufnahme im Krankenhaus, wenn der/die ÄrztIn es für sinnvoll hält. Diese Proben können eventuell nicht vor Gericht verwertet werden.
    • Für den Fall, dass (noch) keine Anzeige erstattet wurde und der Verdacht auf einen sexuellen Übergriff besteht, gibt es die Möglichkeit der ASS – die Anonyme Spurensicherung nach einer Sexualstraftat. In sechs Krankenhäusern in Köln wird beim Verdacht auf einen sexuellen Übergriff eine anonyme und gerichtsverwertbare Beweisaufnahme angeboten, keine polizeiliche Anzeige nötig. Beratung und Unterstützung findest du unter der Telefonnummer 0221 56 20 35.

 

Sehr wichtig ist es auch, dass diese Erfahrung verarbeitet wird!

Es ist ein gewaltsamer Übergriff, so etwas steckt man im Normalfall nicht so einfach weg! Das Aufwachen aus der Bewusstlosigkeit ohne Erinnerungen mit einem mulmigen Gefühl erweckt in vielen Menschen Selbstzweifel, führt zu Unsicherheiten und wirft Fragen auf. Wann ist man wie wohin gekommen oder gebracht worden? Nicht immer, aber sehr oft geht die Verabreichung von K.o.-Tropfen mit der Anwendung von sexualisierter Gewalt einher. Sind unerklärliche blaue Flecken, Wunden oder Schmerzen bemerkbar? Besteht der Verdacht eines sexuellen Übergriffes? Es ist ein Gefühl der Machtlosigkeit, was einen überrumpelt. Hier ist es wichtig, auch wenn es schwierig ist, niemals sich selbst die Schuld zu geben („Vielleicht hab ich einfach zu viel getrunken“) oder zu denken, dass niemand einem glauben wird. Fällt es einem trotzdem schwer, sich seinen Freund*innen, seiner Familie oder anderen Vertrauenspersonen anzuvertrauen gibt es verschiedene Beratungsstellen an die man sich anonym wenden kann.

 

Unter folgenden Hotlines wird dir Hilfe in Notsituationen angeboten:

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